Glück + Glas

 

 

Bei meinem Lehrherrn hatte ich mich schon vorgestellt, er wollte mich wohl nehmen, aber ich war ganz unsicher wegen meiner Berufswahl.

Bis zu jenem Samstagnachmittag, an dem mal wieder Hochstimmung herrschte in unserer Wohnküche – alle Arbeit war gemacht, und wir „dischketierten“, was das Zeug hielt: Omma, Mutter und ich. Die beiden alten Damen hatten es sich auf der Eckbank gemütlich gemacht, ich lehnte ebenso lässig wie elegant an der Glastür. Irgendwann setzte ich mein Hinterteil am Holzrahmen ab und bei der nächsten lustigen Geschichte riss ich lachend die Arme hoch. Unverzüglich gab es ein knirschend-knallendes Geräusch, und ich befand mich - auf dem Rücken liegend - im Flur!

Nach einer Schocksekunde fragte aus der Küche jemand ängstlich: „Kind, ist Dir etwas passiert?“ „Nein.“ Ich verharrte stocksteif und etwas verschreckt, aber ohne den geringsten Kratzer inmitten eines Scherbenmeeres. Augenblicklich war mir klar: Ich kann Optikerin werden: Das Glas tut mir nichts.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Marita J (Donnerstag, 19 September 2019 11:37)

    Eine sehr gute Entscheidung, von der wir lange profitieren durften�